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PV-Tour: March

Liebe Klimafreunde,

die Besichtigungstour zu Balkon Photovoltaik Anlagen am 06.04.2035 war ein voller Erfolg. 12Personen folgten dem Aufruf, sich auf der Balkonsolar-Tour mit mehreren Stationen in March über die Möglichkeiten von Balkonsolaranlagen zu informieren. Zur Einstimmung ins Thema sollte zunächst geschätzt werden, wie viele PV-Anlagen in March aktuell im Stammdatenregister registriert sind und wie viele davon als „Balkonsolar-Anlagen“ zählen (max. 800 Watt die direkt in das Stromnetz der Wohnung abgeben werden). Mit Stand 06.04.2025 sind 1216 Einheiten mit einer Nettonennleistung 13.481 kW registriert, davon 105 als Balkonsolaranlage. Auch wenn diese auf eine Wechselrichterleistung von maximal 800Watt  begrenzt sind, reicht diese Leistung an sonnigen Tagen aus, um einen großen Teil des „normalen Grundrauschens“ an Strombedarf abzudecken. Geräte wie Kühlschrank, Laptops/PC, Internet-Router, Fernseher, Stereoanlagen, Aquarien, etc. liegen alle deutlich unter 800W. Die Betreiber welche den Strom z.B. durch einen hohen Homeofficeanteil tagsüber selbst nutzen, können erheblichen Anteil von z.B. 40% des Stromverbrauchs selbst erzeugen.

Das Schöne an den sog. Balkon PV Anlagen ist, dass alle Menschen, gerade auch Mieter, mitmachen können. Die Anlagen können nicht nur am Balkon, sondern an allen geeigneten Stellen auf dem Grundstück installiert werden, z.B. an Mauern, auf dem Dach, auf der Garage, oder anderen Halteeinrichtungen, z.B. als Dach über Fahrradabstellplätzen usw. Die Kosten sind gegenüber großen Dach-Solaranlagen gering und reichen von wenigen 100 Euro je nach Ausstattung und Montageort und wenn der Heimwerker selbst Hand anlegt bis hin zu einem niedrigen 4-stelligen Betrag, wenn Handwerker die Anlage installiert oder noch ein Speicher installiert wird. Egal wie: Jede Solaranlagenbetreiber*in reduziert seinen kostenpflichtigen Strombezug und hat nach 2-6 Jahren die Investition amortisiert.

Direkt am Startpunkt der Balkonsolar-Tour am Bahnhof kann man die eine Solar-Anlage über den Fahrradständern sehen, die vor einigen Jahren installiert wurde. Die Solarmodule sind jeweils in Ost– Westrichtung gegenläufig angebracht, sodass sie wenig Windwiderstand erfordern. Der erzeugte Strom wir zu 100% von dem danebenliegenden Restaurant Gleis 1 verbraucht.

Vom Bahnhof aus startete die Tour dann zuerst zu einer All-in-One-Balkonsolarsanlage, bei der Wechselrichter und Speicher eine Einheit bilden. Die Anlage wird dann über eine Außensteckdose mit einem Schuko-Stecker in die Außensteckdose auf Balkon oder Terrasse gesteckt. Die Anlage wird versorgt von 4 Solarpanels, die hier wegen einer ungünstigen Balkonausrichtung auf demnDach montiert sind. Ein zusätzlicher Smartmeter im Keller, der den Eigenverbrauch auf allen drei Stromphasen überwacht, kommuniziert mit der Anlage und sorgt dafür, dass immer die maximal benötigte Strommenge an Solarstrom bzw. vom Speicher ins lokale Stromnetz geschickt wird. Frau Wöhrle erläutert, dass an guten Tagen mit viel Sonnenschein ca. 80% des Strombedarfs aus Solar und Nacht aus dem Speicher gedeckt wird. Die Anlage ist seit Mitte Februar in Betrieb und die Informationen sind in dem beigefügten Informationsblatt dargestellt.

An der nächsten Station gab es unterschiedliche Anlagen zu sehen: Hr. Oberrieder betreibt 4 unterschiedliche Anlagen und Altersklassen. Erläuterte wie extrem die Kosten für die PV-Module gefallen sind, da er die ersten Module bereits in den 80er Jahren beschafft hatte. Ein PV-Modul mit ca. 500Watt kann heute schon für unter 100 Euro erworben werden. Balkon PV-Anlagen bestehen aus 2 bis 4 PV-Modulen. Hinzu kommt noch der Wechselrichter, Halter, Kabel und Montage. Hr. Oberrieder erklärte auch, wie sein Elektrofahrzeugentsprechend der PV Stromerzeugung optimiert geladen wird. Hierzu nutzt er allerdings den Solarstrom seiner Dachanlage. Die Leistung des Balkonkraftwerkes reicht nicht aus, um ein E-Auto zu versorgen.

An den nächsten Stationen konnte bei Hr. Reinbold eine sehr einfache und sehr kostengünstige„echte“ Balkon-Solar-Anlage besichtigt werden. 2 Panels sind in einem leichten Winkel an der Balkonbrüstung befestigt, der Wechselrichter ist direkt in die Steckdose eingesteckt.

An der nächsten Station wurden Solarpanels als Dach über einem Holzlager im Garten montiert. Hr.Meyer erläutert die unterschiedlichen Stromzähler und wie man erkennt, ob im jeweiligen Fall der Stromzähler mit der PV Balkonanlage rückwärts zählt, wenn der erzeugte Strom nicht vollständig selbst verbraucht wird. Bei den alten Stromzählern mit einer Drehscheibe wird nicht selbstgenutzter Strom durch den Stromzähler in das öffentliche Stromnetz geschoben, wobei die Drehscheibe tatsächlich rückwärts zählt und in diesem Fall der Strom nicht wie bei den modernen Zwei-Richtungszählern verschenkt wird. Außerdem stellt Herr Meyer den Vorteil seiner Kombination PV-/Solarthermie Anlage vor. Die Solarthermie-Anlage erzeugt je m² Fläche die 5-fache Energiemenge (in Form von Wärme) wie eine PV-Anlage bei der Stromerzeugung. Somit ist es sehr viel wirkungsvoller zur Warmwasserbereitung Solarthermie Kollektoren zu installieren. Fast der gesamte Stromverbrauch der Spülmaschine und ca. 80% des Energieverbrauchs der Waschmaschine kann somit durch die Solarthermie Anlage gedeckt werden. Die notwendige Fläche der Solarthermie-Anlage ist relativ klein. Somit kann die Restfläche für PV-Module genutzt werden. Insgesamt liegen damit die gesamten Heiz- und Stromkosten des Einfamilienhauses derzeit nur bei ca. 480 Euro / Jahr.

Den Abschluss der Tour bildete eine Anlage mit einer Balkonsolaranlage, bei der die Panels auf der Garage neben dem Haus installiert sind. Hr. Heidiri berichtete über die Ergebnisse seiner Anlagenoptimierung und das seit der Installation der Anlage veränderte Nutzerverhalten, in dem er darauf achtet, dass Verbraucher wie Waschmaschine, Herd etc. zu unterschiedlichen Zeiten laufen, um den erzeugten Strom möglichst optimal zu nutzen, siehe Flyer anbei.

Einige Teilnehmer an der Tour zeigten sich interessiert, eine „Balkon-PV Anlage“ zu installieren. Es besteht die Möglichkeit einer Sammelbestellung. Interessierte melden sich bitte per email: christian.meyer@klimaschutzverein-march.de mit folgenden Angaben:

-Installationsort:1. Balkon2. Mauer3. Dach4.

-Anzahl der Module / Fläche5.

-Speicher Interesse ja / nein (unnötig im Falle rückwärts laufende Stromzähler) z.B. 1.000 EuroMehrkosten6. Wer ein Dach zur Verfügung hat, sollte sich überlegen, ob er das gesamte Dach belegenmöchte*. Aufgrund der geringen Kosten sind inzwischen besonders geeignet Ost-West-Dächeraufgrund der hohen Strompreise morgens und abends, ggf. sogar nach Norden gering geneigte Dachflächen.

* ggf. 4-10 m2 Platz für eine Solarthermie-Anlage freihalten.

Weitere Informationen: