In seiner Sitzung am 23. Nov beschloss der Gemeinderat, die Verwaltung mit der Umsetzung des Lärmaktionsplans in der vorliegenden Fassung zu beauftragen.
Dazu gehört auch eine Reduzierung des Geschwindigkeit auf einigen Marcher Hauptverkehrsstraßen auf 30 km/h.
Allerdings: nur “aus rechtlichen Gründen”, wie im Mitteilungsblatt Nr. 49 vom 04.12.2020 zu lesen ist. Denn es habe eine “Umfragemehrheit für die derzeit geltende Geschwindigkeitsreduzierung von 40 km/h in den Ortsdurchfahrten” gegeben, so der Sitzungsbericht weiter.
Als Klima-Aktivist, Radfahrer und Fußgänger, und nicht zuletzt als Anwohner einer Ortseinfahrt an der derzeit 40 km/h gelten, aber gerne auch mal sicher das Doppelte gerast und spaßeshalber mit quietschenden Reifen um die Kurve gebrettert wird, wird es nicht überraschen, dass ich persönlich ein 30er Tempolimit vorteilhaft finde. Aber ich sehe wirklich gute Gründe dafür, weil:
- das beauftragte Ingenieursbüro prognostiziert, dass damit der Straßenlärm um 1-2dB gesenkt wird; und
- die Bürgersteige entlange der Ortsdurchfahrten sehr schmal sind, und so für Fußgänger und inbesondere Kinder etwas sicherer werden; und
- die Straßen-Mitbenutzung für Fahrradfahrer aufgrund der geringeren Geschwindigkeitsunterschiede angenehmer und sicherer wird; und weil
- Verkehrsexperten ohnehin allgemeine geringere Fahrgeschwindigkeiten empfehlen, um die Sicherheit für ältere Verkehrsteilnehmer und auch autonomes Fahren zu erhöhen.
Aber ich bin auch Autofahrer! Für viele von uns ist das Auto immer noch die wichtigste Mobilitätsform in der weitläufigen March.
Und mir ist klar, dass nicht alleine die Höhe eines Tempolimits für Lärm und Risiko auf der Straße entscheidend ist, sondern mindestens ebenso die Akzeptanz der Autofahrer für eine solche Maßnahme, und die gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer.
Und als Autofahrer und Radfahrer und Fußgänger und Bahnfahrer gesprochen finde ich mindestens ebenso wichtig dass, wenn eine bestimmte Mobilitätsform unattraktiver gemacht wird, andere Mobilitätsformen attraktiver gemacht werden. So, so oder so darf es also nicht laufen! Dafür möchte ich weiter kämpfen.
Es grüßt alle Marcher Verkehrsteilnehmer*Innen herzlich,
Jan-Hendrik